Dienstag, 8. Februar 2011
:)
Prüfer:
Göwe (Daimler FS),
Mateja (Bayer Schering),
Haase (IBM)
&
Resch.

Da ich nicht ordentlich abschätzen konnte, wie lange ich wohl brauche um den Raum zu finden, habe ich mich fast drei Stunden vor Prüfungsbeginn schon vor eben diesem eingefunden. Da ich der letzte für den heutigen Tag in Gruppe 2 war, konnte ich entspannt Hinweise meiner Vorgänger aufsaugen. Neben Davids Verweis auf §13 Betriebsverfassungsgesetz (Wahl der Betriebsräte alle vier Jahre - nicht drei!) und dem Stichwort Tarifvertragsarten, die beide bei mir keine Rolle spielten, waren die Zahlenkolonnen an der Tafel dafür keine Überraschung mehr.

Beginn Mister Daimler (etwas begriffsgeil für meinen Geschmack...):
„Erstmal zur Theorie: Was ist denn das da hinter Ihnen an der Tafel?" - „IPv4-Adressen" (in der Art 192.13.0.0 und 168.0.0.0)
„Ahja, und welches von den beiden Netzwerken ist vermutlich das größere?" - „Das mit der kleineren Subnetzmaske, wohl die mit den drei Nullen..."
„Gut, dann zur Praxis: Sie wollen einen neuen Rechner in Ihr Firmennetzwerk einbringen, was machen Sie?" - „Einstöpseln..."
„Schonmal der richtige Ansatz, und was passiert, wenn Sie den Rechner an das Kabel hängen?" - „Er holt sich ne IP-Adresse und freut sich seines Lebens."
„Wie kommt der denn auf die IP-Adresse?" - „Naja ich hab da nen DHCP-Server, der macht das für mich automatisch.“
„Wie macht der das denn automatisch?“ - „Naja, eigentlich dynamisch ... blablabla“
„Sie haben da MAC-Adressen erwähnt. Was gibts dazu noch zu sagen?“ - „Eindeutig jedem Gerät durch Vergabestelle an Hersteller zugewiesen.“
„Wo steht die?“ - „Netzwerkkarte“
„Kann es auch zwei Geräte mit der selben MAC-Adresse geben?“ - „Sollte es nicht, darum ja die Zentralvergabe...“
„Nun hat aber jemand einfach meine MAC-Adresse kopiert.“ - „Naja MAC-Spoofing is ja frech, sowas wollen wir nicht. Und verboten ist es auch...“
„Geht IP-Vergabe auch anders als automatisch?“ - „Joa klar, manuell... blablabla“
„Was könnte denn problematisch sein, wenn Sie die IP-Adressen automatisch vergeben lassen?“ - „Beim automatischen könnte ich irgendwann keine Adressen mehr frei haben... Darum ja dynamisch mit Lease-Time und so...“
„Nehmen wir mal an, Sie hätten genug Adressen, was könnte dann ein Problem sein?“ - bissel rumgedruckst und schließlich: „Kann sich ja ein Unbefugter einfach einstöpseln und kommt ins Netzwerk. Darum schalten wir immer nur einzelne Anschlussdosen frei. Aber da kann natürlich auch ein Unbefugter ran, dann geht‘s nur mit MAC-Filter, wie am alten BA-Standort.“
„Sie fangen als IT-Administrator an und sollen mal ein bisschen Ordnung in Ihre mehrere Tausende Mitarbeiter umfassende IT-Struktur bringen.“ - Stichwort:Lizenzmanagement, Ist-Soll...
„Und wie nun Ist ermitteln?“ - „Ich hoffe auf ne gute Doku vom Vorgänger.“
„Die Hoffnung können Sie gleich begraben. Also was tun Sie?“ - Letztlich wollte er auf „Rumgehen und bei jedem Einzelnen gucken.“ hinaus.
„Und wem sagen Sie da Bescheid?“ - „Dem Mitarbeiter, seinem Personalverantwortlichen, dem Betriebsrat.“
„Sonst noch wer?“ (Einwurf Resch: die Bahn hat damit vielleicht ein kleines Problem?) - „Hm, Datenschutzbeauftragter vielleicht noch^^“
„Und wie nun Soll?“ - „Fragen, Stellenbeschreibungen analysieren...“
„Welches Ziel?“ - „Meist überflüssige Lizenzen abschaffen, ergo Kosten senken.“
„Und wann könnte mal Software dazukommen?“ - „Mitarbeiter, hat noch nicht von der alten Excel-Lösung auf das neue schöne (Compliance konforme) Tool umgestellt, das seine Kollegen verwenden.“
„Und wie nennt man das?“ - „Wie nennt man was?“ - „Na was Sie da tun?“ - „Kein Schimmer^^“ - „Sie vereinheitlichen.“ - „Ahja...“

Dieses war der erste Streich, und der zweite folgt sogleich:
nach 15 Minuten ging‘s nun an den technischen Herrn Mateja.

„Ich hab noch nie ne IP-Adresse in meinen Browser eingegeben. Da kann doch was nicht stimmen.“ - „Naja DNS, blubs...“
„Kann ich denn trotzdem ne IP-Adresse eingeben?“ - „Sicher.“ - „Das wollte ich hören “
„Können Sie was mit SaaS (Software as a Service) anfangen?“ - „Stand irgendwo im Lernskript, komm nicht drauf^^“
„Und wie stehts mit SOA“ - „Na klar, Service orientierte Architektur...“
„Was gibts denn bei SOA für Komponenten?“ - bissel erzählt und kam langsam ins Straucheln
Einwurf von Resch: „Kommt beides erst im sechsten Semester dran. Sie müssen die Frage übrigens nicht beantworten, wenn Sie es nicht wissen. Oder wollen Sie antworten?“ - „Nö nö^^“ Hätte ich vielleicht selber rechtzeitig ansagen sollen...
„Sie gehen auf ne einsame Insel und nehmen Ihren Rechner mit.“ - „Doof mit Strom, wa?“
„Sie haben genug Akkus mit. Aber nun wollen Sie Ihre Mails checken und geben ,www.ich-such-was.de‘ in Ihren Browser ein und der zeigt die gewünschte Seite. Was ist passiert?“ - Er wollte auf Top-Level-Domain (quasi .de = DENIC), ... 13 Master-Server, die hart codiert im Rechner stehen hinaus. Bin einfach nicht drauf gekommen.

Blieben noch 5 Minuten für den berüchtigten Herrn Haase, der aber offenbar durch meine Vorgängerin ausreichend erschöpft war und sehr langsam sprach^^

„Ich glaube Sie haben etwas, dass Sie von vielen Ihrer Mitstudenten unterscheidet.“ - „Okay.“
„Sie können sich einfach so in einen Zug in der zweiten Klasse setzen und irgendwo hinfahren, ohne einen spezifischen Fahrschein erwerben zu müssen.“ - „Hm, NetzCard ist was Tolles. Stimmt.“
„Genau, aber die ist doch nicht kostenlos, oder?“ - „Naja nee. Geldwerter Vorteil und so... da gibt‘s ja dann Lohnsteuer drauf, die ich noch nicht zahle, und Sozialversicherungsbeiträge, die nun auch fast alle weg sind^^“
„Sie sind also steuerpflichtig und zahlen keine Steuern?“ - „Ich verdien halt zu wenig.“
„Das bedeutet?“ - „Bin unter der Mindestgrenze.“
„Heißt das Mindestgrenze?“ - „Wohl nicht^^“
„Grundfreibetrag wär‘s gewesen.“
„Und woher weiß der Arbeitgeber, wieviel er an Steuern abführen muss?“ - „Bis 2010 Zettel namens Lohnsteuerkarte...“
„Und wie sah‘s dieses Jahr aus?“ - „Keine Lohnsteuerkarte mehr, bin wohl steuerbefreit... bzw. jetzt elektronisch: ELENA“
„Na ELENA wollen wir ja hier nicht behandeln, aber was stand denn so auf der Lohnsteuerkarte?“ - „Lohnsteuerklasse, Name, Geburtsdatum, Anschrift...“
„Und wieviel Lohnsteuerklassen gibts?“ - „Hmm 6 glaub ich“
„Und können Sie die aufzählen?“ - Einwurf Mateja: „Na das wär jetzt überraschend.“ Denkste Puppe! Hab ich gelernt! Also erklärt, für wen die jeweils gelten. Nach der fünften hat er abgewunken^^
Dann kam noch eine Frage, aber an die kann ich mich nicht mehr erinnern^^

Alles in Allem für knapp 15 Stunden Lernaufwand über drei Tage verteilt ist die 2.0 doch recht zufrieden stellend. PTB- oder StA-Themen kamen überhaupt nicht dran.
Blogs und Wiki lassen grüßen. Viel Erfolg den Folgenden.
Carsten

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